Kurse/Therapie

GRUNDKURS

Der Grundkurs richtet sich an Menschen mit geistiger Behinderung, die sexuell übergriffig sind. Dieses grenzverletzende Verhalten hat negative Konsequenzen für alle Beteiligten:

… die Geschädigten von sexuellen Übergriffen sind nicht selten traumatisiert und benötigen besondere Zuwendung

… die Mitarbeiter der Einrichtungen sind verunsichert und wissen nicht genau, wie sie diesem Verhalten pädagogisch begegnen sollen. Die Beschäftigung damit bindet außerdem massiv personelle, zeitliche und emotionale Ressourcen. Das ohnehin hohe Arbeitsaufkommen ist dadurch vielleicht kaum noch zu schaffen. Wichtige Teile der pädagogischen Arbeit mit anderen Klienten bleiben unter Umständen auf der Strecke

… das gesamte Helfernetz ist stark herausgefordert

… die „Täter“ selbst erleben ebenfalls negative Folgen in Form von Ablehnung ihres Umfeldes. Zudem bleiben die zugrundeliegenden Bedürfnisse, die im Grunde nachvollziehbar sind, oft unbefriedigt. Es drohen darüber hinaus disziplinarische oder sogar strafrechtliche Konsequenzen

 

DER TEILNEHMER ERLANGT IM GRUNDKURS:

… Wissen über Sexualität
… eine angemessene und zielführende Sprache beim Thema Sexualität
… einen gestärkten Selbstwert
… die Erfahrung eigener Grenzen und der Grenzen Anderer
… ein Bewusstsein der eigenen Verantwortung für sich und Andere
… eine verbesserte Fähigkeit, sein Handeln und die daraus entstehenden Folgen vorauszusehen
… mehr Sicherheit in seinem (Sexual)-Leben

ZUSATZKURS

Der Zusatzkurs richtet sich an Menschen mit geistiger Behinderung, die den Grundkurs bereits durchlaufen haben. Die sexuellen Übergriffe sind erheblich und strafrechtlich relevant. Dem Betroffenen drohen konkret Anzeigen und/oder Verurteilung. Einzelne Mitmenschen werden durch die Übergriffe deutlich geschädigt.

 

DER TEILNEHMER ERLANGT:

… Wissen über allgemeine Risikofaktoren von sexuellen Übergriffen

… Übung im Erkennen risikoreicher Situationen

… grundlegende Kompetenzen, individuelle Risikosituationen zu vermeiden oder mit diesen umzugehen

… ein  Gespür dafür, was erlaubt und was verboten ist

… konkrete Hilfestellung in Form eines individuellen Präventionsplans

 

THERAPIE

Die Therapie richtet sich an Patienten mit geistiger Behinderung und dem Bedarf nach einer auf das sexuelle Problemverhalten ausgerichteten Therapie.

Es handelt sich hierbei um

  • Sexualstraftäter mit kognitiver Beeinträchtigung, die rechtskräftig verurteilt wurden und bei denen das Gericht eine Therapieweisung ausgesprochen hat
  • Patienten mit einer psychischen Störung, bei denen aufgrund von sexuellem Problemverhalten eine psychotherapeutische Behandlung angezeigt ist

Die Therapie setzt sich zusammen aus dem Grundkurs, dem Zusatzkurs und (kriminal)therapeutischen Einzelgesprächen.